Donnerstag, 16. August 2007

Die ersten Tage


Mittlerweile ist es hier richtig losgegangen. Die ersten beiden Tage haben wir beim Sicherheitskurs verbracht. Zunächst im Überlebensanzug auf dem Schlauchboot - von einem fahrenden solchen sollten wir dann springen um die Anzüge zu testen, die einen in arktischem Wasser 12 Stunden am Leben halten sollen. Nachmittags sind wir dann zum Schießstand gefahren, an dem wir mit Gewehren im Liegen, Knien und Stehen geschossen haben um für den Ernstfall des Treffens mit einem Eisbären gerüstet zu sein. Ob da ein Nachmittag Training reicht sei mal dahingestellt. Am nächsten Tag haben wir dann noch ein Notfall-Camp errichtet und einen Mechanismus installiert, der eine Art Rakete startet, wenn jemand oder etwas gegen eine Strippe läuft, die um das Zelt gespannt ist, damit nicht immer jemand Wache halten muss. Und anschließend haben wir beim Erste-Hilfe-Kurs Herzen massiert, Münder beatmet und Brüche verarztet. Halt alles, was man so brauchen kann....

Heute fing der eigentliche Studienbetrieb an - wir hatten unsere erste Vorlesung. Wir werden viele verschiedene Dozenten haben - kann also sehr spannend werden. Im Übrigen ist das Unigebäude hier wunderschön. Wie überall (auch in der Bibliothek und der Kirche) zieht man die Schuhe beim Betreten aus und kann dann auf Socken über die herrlichen Holzflächen schliddern oder es sich auf einer der Sitzgelegenheiten (Sofas, Sessel usw) gemütlich machen. Schöne Atmosphäre und unglaubliche Ausstattung, was Computer angeht und natürlich Ausrüstung für Ausflüge in die Wildnis. So zum Beispiel Gewehre für Studenten - haben wir heute gleich genutzt um den zweiten komplett sonnigen Tagfür einen abendlichen Ausflug zu nutzen.
Wir machten uns auf in die Gerölllandschaft mit Ziel Trollsteinen (ungefähr 800 Meter hoch). Nachdem wir bei der Überquerung eines Gletschers auf einen scheinbar unüberwindbaren reißenden Bach trafen, änderten wir die Pläne und bestiegen stattdessen den "Hausberg" Sarkofagen (ja, die Namen sind einer besser als der nächste...). Die beste Karte, die man von der Gegend übrigens bekommt, hat Maßstab 1:100000 und Wanderwege gibt es eh nicht. Es gibt aber ein paar Standard-Touren von Studenten, so dass sich ein paar Pfade durch die Landschaft ziehen. Aber Pfade verlieren sich recht leicht in Geröll, so dass man einfach sein Ziel vor Augen haben und Schmelzwasserbäche vermeiden sollte.... Wir haben es jedenfalls auch gut wieder runter geschafft. Auf dem Weg haben wir Fossilien gesehen - Abdrücke von Blättern! Ja, es war mal warm hier oder richtiger, wie wir heute gelernt haben - Spitzbergen war vor Millionen von Jahren mal auf der Südhalbkugel! Abgefahren!

Soweit die Meldungen von hier oben.

Ersten Polarfuchs gesehen!

1 Kommentar:

Thomas Gölles hat gesagt…

HA! es schaut so aus als würde jeder einen Blog schreiben...