Samstag, 25. August 2007

The atmospheric boundary layer in an arctic wintertime on-ice airflow



Eine weitere Woche ist vergangen und man ist hier gut beschäftigt. Tagsüber mit Vorlesungen - im Moment habe ich Polarmeteorologie und Polare Ozeanographie und ein bißchen Fernerkundung. Wir stehen noch am Anfang und dementsprechend ist es teils Wiederholung, aber das ist natürlich nur gut und der Ozean verhält sich ja doch etwas anders als die Atmosphäre und außerdem merkt man schon, dass da noch einiges kommt. Wir müssen jetzt wissenschaftliche Artikel lesen und darüber kurze Vorträge halten - meiner heißt so wie der Titel dieses Beitrags... - nur damit ihr mal seht worum es hier so gehen kann. Die Dozenten wechseln nun zum ersten Mal - es kommen Leute aus Stockholm, Oslo, Bergen... Ist vielleicht auch ganz gut so, denn so oft wie ich in der letzten Woche "sort of" gehört hab, könnte ich nicht lange so weiter machen :-)

Letzte Woche war ich zum ersten Mal Kayak fahren hier oben - es war wunderbares Wetter, kaum Wellen - in der Sonne so auf einen weit entfernten Gletscher zuzufahren ist schon beeindruckend... Waren auch nochmal wandern und jetzt habe ich auch mal selbst ein Gewehr ausgeliehen, dass jetzt in einer speziellen Halterung im Schrank hier in meinem Zimmer angeschlossen ist, damit wir dieses Wochenende noch eine kleine Tour machen können - vielleicht nutzen wir die letzte Chance nachts zu wandern, denn gestern war der erste Sonnenuntergang und von nun an wird es schnell gehen...

Donnerstag, 16. August 2007

Die ersten Tage


Mittlerweile ist es hier richtig losgegangen. Die ersten beiden Tage haben wir beim Sicherheitskurs verbracht. Zunächst im Überlebensanzug auf dem Schlauchboot - von einem fahrenden solchen sollten wir dann springen um die Anzüge zu testen, die einen in arktischem Wasser 12 Stunden am Leben halten sollen. Nachmittags sind wir dann zum Schießstand gefahren, an dem wir mit Gewehren im Liegen, Knien und Stehen geschossen haben um für den Ernstfall des Treffens mit einem Eisbären gerüstet zu sein. Ob da ein Nachmittag Training reicht sei mal dahingestellt. Am nächsten Tag haben wir dann noch ein Notfall-Camp errichtet und einen Mechanismus installiert, der eine Art Rakete startet, wenn jemand oder etwas gegen eine Strippe läuft, die um das Zelt gespannt ist, damit nicht immer jemand Wache halten muss. Und anschließend haben wir beim Erste-Hilfe-Kurs Herzen massiert, Münder beatmet und Brüche verarztet. Halt alles, was man so brauchen kann....

Heute fing der eigentliche Studienbetrieb an - wir hatten unsere erste Vorlesung. Wir werden viele verschiedene Dozenten haben - kann also sehr spannend werden. Im Übrigen ist das Unigebäude hier wunderschön. Wie überall (auch in der Bibliothek und der Kirche) zieht man die Schuhe beim Betreten aus und kann dann auf Socken über die herrlichen Holzflächen schliddern oder es sich auf einer der Sitzgelegenheiten (Sofas, Sessel usw) gemütlich machen. Schöne Atmosphäre und unglaubliche Ausstattung, was Computer angeht und natürlich Ausrüstung für Ausflüge in die Wildnis. So zum Beispiel Gewehre für Studenten - haben wir heute gleich genutzt um den zweiten komplett sonnigen Tagfür einen abendlichen Ausflug zu nutzen.
Wir machten uns auf in die Gerölllandschaft mit Ziel Trollsteinen (ungefähr 800 Meter hoch). Nachdem wir bei der Überquerung eines Gletschers auf einen scheinbar unüberwindbaren reißenden Bach trafen, änderten wir die Pläne und bestiegen stattdessen den "Hausberg" Sarkofagen (ja, die Namen sind einer besser als der nächste...). Die beste Karte, die man von der Gegend übrigens bekommt, hat Maßstab 1:100000 und Wanderwege gibt es eh nicht. Es gibt aber ein paar Standard-Touren von Studenten, so dass sich ein paar Pfade durch die Landschaft ziehen. Aber Pfade verlieren sich recht leicht in Geröll, so dass man einfach sein Ziel vor Augen haben und Schmelzwasserbäche vermeiden sollte.... Wir haben es jedenfalls auch gut wieder runter geschafft. Auf dem Weg haben wir Fossilien gesehen - Abdrücke von Blättern! Ja, es war mal warm hier oder richtiger, wie wir heute gelernt haben - Spitzbergen war vor Millionen von Jahren mal auf der Südhalbkugel! Abgefahren!

Soweit die Meldungen von hier oben.

Ersten Polarfuchs gesehen!

Sonntag, 12. August 2007

Angekommen!



Nun bin ich also angekommen hier oben. Ziemlich unglaublich. Mit dem Flug hat alles so weit geklappt, etwas Stress in Oslo, aber dann - im interessanterweise größten Flugzeug dieser Reise - ging es mit Stopp bei schönstem Wetter in Tromsö bis hierher - wo die Wolken allerdings tief hingen und die Bergspitzen in den Wolken waren. Klare, trockene, kühle luft - so um die 2°C.. ist natürlich nicht in dem Sinne ein schöner Anblick, braune Berge, grauer Himmel, da macht die Mitternachtssonne auch nicht so viel her, aber nun ja. Mal sehen, wie die nächsten tage werden. Habe jetzt also mein Zimmer bezogen, es hat herrlich dunkle Gardinen, zusätzlich gibt es ein Bad für 2 Leute (ein zweiter ist aber im moment gar nicht hier), Küche/Aufenthaltsraum für 5 (sind aber nur 3 da im Moment). Brakke 11 ist übrigens das Haus, in dem jetzt auch ich wohne. Der letzte Posten der Zivilisation. Heute beim Spaziergang in das von Touristen überschwemmte Stadtzentrum zum Essen kaufen hab ich dann gleich viele Rentiere gesehen. Davon wird es dann wohl in Zukunft nicht allzuviele Bilder geben - scheint hier sehr normal zu sein. Soweit die erste Nachricht. Wünsche euch allen eine schöne Zeit!! Mehr Photos gibts bei Flickr: http://www.flickr.com/photos/11324937@N02/ (siehe auch Link auf der rechten Seite)