Donnerstag, 24. Januar 2008

"Nordische Reflexionen"

Nun bin ich ja schon wieder einige Zeit hier und die vergeht schon wieder so schnell.
Dieser Tage ist ja wieder Vollmond und am letzten Wochenende war es durchgehend klar und wir außerhalb des Lichtkegels Longyearbyens - nämlich am Kapp Laila - so dass wir das Licht vollends genießen konnten. Zusätzlich noch intensivstes Nordlicht, eine Sternschnuppe, die keine Linie sondern 3 Funken hinterließ und Sonntag mittag erstmals Röte am Horizont.... Wo könnte man lieber sein? Hingefahren sind wir mit dem Snowmobile, aber dort waren wir mit Skiern unterwegs (mehr oder minder auf Eis - mittlerweile liegt aber wieder ordentlich Schnee) und sind zum verlassenen russischen Minenort Colesbukta gefahren und dort in den Gebäuden rumgestiefelt. Sind bis aufs Dach eines 5-stöckigen Gebäudes geklettert und haben an irgendeinem Küchentisch gefuttert. Auf dem Rückweg nach Longyearbyen sind wir noch nach Barentsburg gefahren - ein Ausflug ins lebendige Russland. Und dann kamen wir an dieser aus imposanten extrem kompakten Schneeblöcken bestehenden Lawine vorbei:
Was die Uni angeht: Guter Sicherheitskurs am Anfang, mit hohem praktischen Nutzen - Gletscherrettung, Lawinenkunde, Erste Hilfe, Tourenplanung, Notfallcamp usw....
Meine Kurse in diesem Semester, die sehr entspannt anfangen, wohl auch ob der Dunkelheit, scheinen interessanter zu werden als die vergangenes Semester: Air/Ice/Sea Interaction und Processes in Snow and Ice - klingt doch gut, oder? Auf jeden Fall wird es viel nach draußen gehen, im Schnee buddeln!!
Ach und gerade höre ich eine Aufnahme unseres BigBand Konzertes im SAS Hotel Longyearbyen - klingt gar nicht so schlecht, den Leuten hat es auch gefallen, aber bevor wir Ende Februar aufs Festland fahren, sollten wir vielleicht doch noch etwas proben. Und ich hoffe nicht so wie sonst nur mit einer Monsterprobe am Tag bevor es losgeht, denn 4 Stunden Probe sind einfach zu viel, finde ich....

Mittwoch, 2. Januar 2008

Wetter


Ja, das Wetter ist hier schon etwas besonderes. Das neue Jahr hat interessant begonnen, möchte man sagen - mit einem 20°C Temperaturanstieg und 7 hPa Luftdruckabfall in 15 Minuten. Seitdem stürmt und regnet es. Der vorher wunderbare frische Schnee ist zum Großteil getaut - die Berge zeigen ihre dunkle Seite, Eis wird freigelegt - die Straße eine Eisbahn - und unter noch vorhandener Schneedecke strömt das Schmelzwasser. Mein heutiger Plan und Versuch endlich einkaufen zu gehen war nicht von Erfolg gekrönt. Bis zum unteren Ende von Nybyen bin ich gekommen, aber als ich mich dann ziemlich durchnässt an einer Hauswand festhalten musste, um nicht vom Wind übers Eis gepustet zu werden, habe ich mich für den Rückzug entschieden.... So kann es also kommen hier in Svalbard. Ich bin ganz froh, dass nach meiner Ankunft das Wetter noch winterlich war und wir eine Snowmobiletour unternommen haben und skigefahren sind... Die Neuen, die diese Woche ankommen, tun mir schon etwas leid - so unfreundlich wie es hier gerade aussieht.... Aber ein paar Tage drinnen sind auch mal sehr erholsam und leicht gefüllt...