Sonntag, 13. April 2008

Thunfischbüchsenöffnungswettbewerb


Zwischen unseren beiden großen Exkursionen muss ich mich doch glatt mal melden. Die fünf Tage auf Slakbreen, einem Gletscher 30km südlich von hier, waren wunderbar. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück - meist -15°C, Sonnenschein und wenig Wind. Ein Tag allerdings Schneefall - komplett White-Out. Hatte ich noch nie so erlebt. Es war nicht mal so, dass die Sichtweite sehr gering gewesen wäre - auf so einem Gletscher gibt es aber nichts zu sehen im Umkreis von mehreren Kilometern. Und wenn oben und unten und rechts und links gleich weiß aussieht, tja, dann ist man dankbar, dass es Gravitation gibt. Als läuft (oder besser fährt, denn wir haben alle Wege mit Snowmobilen zurückgelegt) man in einem weißen Blatt Papier rum. Die gelbe Frisbee-Scheibe, die ich dabei hatte, hat in diesem Licht regelrecht unwirklich geleuchtet... Aber wir waren ja nicht da zum Spielen, sondern für wissenschaftliche Arbeit. Hmmm. Die Planung ließ etwas zu wünschen übrig, so dass einige Male jemand nach Longyearbyen fahren musste um etwas abzuholen, aber ansonsten lief es ganz gut. Wir haben Löcher gegraben um Schneeprofile zu machen, die Positionen von Metallstangen im Eis vermessen um die Geschwindigkeit des Eises zu ermitteln (rund 5cm/Tag) und neue Metallstangen ins Eis gebohrt und sind mit einem Art Sarg hinterm Snowmobile über den Gletscher gefahren um mit Hilfe von Radar die Schneetiefe zu messen und haben ein 300000Kr teures Gerät zum Messen der Reflektivität verschiedener Schneearten benutzt... Genächtigt haben wir in einer Hütte des Roten Kreuzes - wir hatten viel Holz dabei zum Heizen und Schneeschmelzen, gekocht wurde mit Gas. Hell ist es ja jetzt immer, also braucht man zumindest kein Licht. Aber all dies war hauptsächlich so unterhaltsam wegen der guten Gruppe. Und des guten Essens. Jetzt müssen wir bevor es nächsten Sonntag auf zweiwöchige Kreuzfahrt geht, noch schnell unseren wissenschaftlichen Report schreiben und natürlich Skifahren, denn wenn wir dann auf See oder besser Eis sind, geht das ja leider nicht. Und wer weiß wieviel Schnee noch in den Tälern liegt, wenn wir Anfang Mai zurückkommen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
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